Thamara Barth

Thamara Barth über den Schaffensprozess und ihre Kunstwerke:
"Bevor ich eine neue Figur für meine Serie „Seelenbewegungen“ kreiere, habe ich eine klare Vorstellung davon, wie ich meine Vision für eine Skulptur umsetzen will. Ich modelliere zunächst in Wachs die Figuren, die durch ihren Gesichtsausdruck und ihre festgehaltene Bewegung urmenschliche Gefühle wie Sehnsucht, Glück, Liebe, und Meditation ausdrücken. Meine ursprüngliche Idee von einer Figur erfährt während des Modellierens oft Modifikationen, entweder aufgrund einer spontanen Idee während der Arbeit mit dem Material, oder auch durch das Material selbst. Die unterschiedliche Konsistenz des Wachses führt beispielsweise zu verschiedenen spontanen Variationen während des Modellierprozesses, die ich in meine Form bereitwillig einfließen lasse. Die in der Figur zum Ausdruck kommende festgehaltene instantane Bewegung gibt den neutral und unbefangen modellierten Gesichtern eine Bedeutung. Erst dann erwecken Bewegung und Gesicht zusammen die Figur zum „Leben“. Erst wenn ich mit der physischen Gestalt und dem metaphysischen Sinngebung der Figuren zufrieden bin, gebe ich ihnen durch den Bronzeguß ihre endgültige Form. Durch den zeitaufwendigen Bronzeguss, den ich zusammen mit dem Gießmeister vorbereite, intensiviert sich das Verhältnis zwischen Künstler und Figur. Der Moment, in dem die glühende Bronze in die vorgefertigte Form gegossen wird, berührt mich emotional besonders, weil die Hitze und die Schwere des Materials, sowie die Transformation des flüssigen Metalls in eine feste Form und damit die Endgültigkeit des Gusses immer von Neuem ein faszinierender und packender Prozess ist. Erst während des Abschlagens der Schamott Form wird dann die Bronze-Figur „geboren“.  Die Schmelzkanäle für das Wachs werden wie eine Nabelschnur abgetrennt und durch Ziselieren vollendet. Erst nach diesem letzten Arbeitsschritt kann ich sagen, ob die Figur meinen ursprünglichen Vorstellungen entspricht.

Meine Figuren, die jeweils Leichtigkeit und Bewegung ausdrücken brauchen einen soliden Sockel. Diesen fertige ich bewusst nicht aus Bronze, sondern suche für eine bestimmte Skulptur einen entsprechenden Naturstein, der nicht von mir bearbeitet wird, sondern bewusst in seiner natürlichen Form verbleibt. Das Material Bronze verleiht der Skulptur eine gewisse metallische Kälte, die in der Verbindung mit dem naturbelassenen Stein eine zusätzliche „Lebendigkeit“ bekommt. Die Gegensätzlichkeit der Materialien führt zu einer Spannung im Gesamtausdruck der Figur. Die Form und die Morphologie des Steines ist bereits in der ursprünglichen Idee vorhanden. Der Stein soll sich in die Geschichte der Figur integrieren. Da der Stein nicht bearbeitet ist, ist es immer wieder eine Herausforderung einen Passenden zu finden. Bisweilen verändert auch die Form eines bestimmte Steins in der Symbiose mit der Figur die Bedeutung des Gesamtwerkes. So war meine Figur der Gipfel Stürmer zunächst als ein Läufer konzipiert gewesen. Nachdem ich den besonderen triangulären Stein gefunden hatte, habe ich das Werk entsprechend umbenannt.

Für meine Reihe „Im Licht des Mondes“ hatte ich viele Ideen für die Skulpturen, fand aber nie passende Steine in dieser Form. Ich suchte nach einem sichelförmigen Stein, der einer Mond-Sichel ähnelte und der eine pendelnde Bewegung zulassen würde. Im Mond manifestieren sich zahlreiche Sehnsüchte, so dass es sinnvoll erschien dieses symbolträchtige Objekt in meine Skulpturen zu integrieren. Nachdem ich keine Steine gefunden hatte, entschied ich mich den Mond aus Beton zu gestalten. Damit konnte ich auch die Oberfläche in Anlehnung an die Struktur einer Mondlandschaft gestalten."
Quelle: https://thamaraskulpturen.com/ber-mich

Thamara Barth - Tanz auf dem Feuer
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Thamara Barth - Komm flieg mit mir
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